In diesem Blogpost werden wir uns damit auseinandersetzen, wie OKRs die Zielerreichung unterstützen und wie sie in ein agiles Umfeld implementiert werden können. Wir werden uns auch mit den Herausforderungen befassen, denen Unternehmen begegnen können, wenn sie OKRs falsch anwenden. Abschließend präsentieren wir noch ein paar hilfreiche Tipps, wie der Einsatz von OKRs garantiert gelingt.
Definition OKRs: Was sind OKRs?
Objectives and Key Results sind eine Methode zur Fokussierung und Zielsetzung. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Managementmethode „Management by Objectives“, einer bewährten und wirksamen Methode zur Führung eines Unternehmens.
Die Idee hinter den Objectives ist recht simpel: Sie setzen qualitative Ziele (im Sinne von abgeschlossenen Zuständen) für Teams, Abteilungen und die Gesamtorganisation, die innerhalb von 3 Monaten eigenständig erreicht werden können.
Key Results sind quantifizierbare Messgrößen, die als sogenannte Erfolgstreiber für die Objectives gelten. In der Regel werden pro Objective 2-4 Key Results definiert, die die Wahrscheinlichkeit der Erreichung des Objectives erhöhen. Im Laufe jedes Quartals wird regelmäßig gecheckt, welchen Fortschritt jedes Team in der Erreichung des Key Results gemacht macht und an welchen Stellen gegebenenfalls gegengesteuert werden muss.
Das Schöne an OKRs ist, dass sie Unternehmen quasi dazu „zwingen“ sich zu entscheiden zwischen dem, was gemacht wird und vor allem dem, was nicht gemacht wird.
„Alles ist gleich wichtig und dringend“ funktioniert hier einfach nicht mehr. Das hilft, sich auf das zu konzentrieren, zu was man sich verpflichtet hat und dies mit vollem Einsatz zu verfolgen.
Welche Gefahren bestehen, wenn OKRs nicht richtig angewendet werden?
Die OKR – Methode erscheint auf dem ersten Blick sehr einfach. Tatsächlich wird das Framework aber oft falsch angewendet, was zu einer Reihe von Problemen führen kann:
Überlastung der Ressourcen: In den OKRs sollten die Ziele des gesamten Unternehmens inklusive des Tagesgeschäfts abgebildet sein. Nur so kann ein Überblick darüber erhalten werden, worein die finanziellen und personellen Ressourcen fließen. Arbeitet nur ein kleiner Teil der Organisation im OKR Framework, laufen die Teams schnell in einen Zustand der Überlastung. Neben der Erreichung eigener OKRs, muss das Team häufig auch an „Nebenschauplätzen“ anderer Teams kämpfen, die nicht nach OKRs arbeiten.
Incentivierung eines falschen Mindset: OKRs bedeutet Steuern in Unsicherheit, das heißt, ich platziere Wetten, von denen ich nie genau weiß, ob sie aufgehen. In dem Sinne kann nur daran gemessen werden, wie sinnvoll diese Wette war und wie schnell auf Fehler und Veränderung reagiert wurde. Häufig wird ein individuelles Bonussystem an die Erreichung von Objectives geknüpft. Das kann schnell zu Problemen führen. Ungleich der Erwartungen wird nämlich so nicht das Lernen und Verbessern incentiviert. Vielmehr werden die Mitarbeitenden dazu angeleitet, möglichst leicht erreichbare Objectives zu formulieren, um sich so den Bonus zu sichern. Kein Unternehmen, das auch mal durch kalkulierte Risiken Innovation treiben möchte, kann davon profitieren.
Fehlendes Veränderungsmanagement: Das OKR Framework setzt darauf, dass alle 3 Monaten ganz neu evaluiert und geplant wird. Dies ist ganz einfach damit zu begründen, dass die Umwelt nur für kurze Zeiträume als einigermaßen planungssicher angenommen werden kann. Wer seine Ziele durch retrograde Planung eh schon für die nächsten 6, 12, 24 und 36 Monate definiert hat, gewinnt auch nichts durch den Einsatz von OKRs. Vielmehr verliert er an Chancen, sich schnell an veränderte Umstände anzupassen.
Tipps für den erfolgreichen Einsatz von OKR
Objectives and Key Results können ein großartiges Instrument für den Erfolg sein, aber nur, wenn sie richtig eingesetzt werden. Der beste Weg, die oben genannten Gefahren zu vermeiden, besteht darin, sicherzustellen, dass OKRs von Anfang an richtig angewendet werden.
Hier einige Tipps:
- „Marschrichtung“ klären: Wo geht’s denn hier zum Erfolg? Nur wenn jede:r Mitarbeiter:in die Vision und Strategie des Unternehmens kennt, kann er/sie Objectives formulieren, die auch genau darauf einzahlen.
- Lieber zweimal laufen: …als die Hälfte auf dem Weg fallen zu lassen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Teams und Abteilungen jedes Mal zu viel vornehmen und dann am Ende überlastet sind. Lieber 5 erreichte Objectives und im letzten Monat nochmal 1 oder 2 Objectives nachlegen als 10 Objectives, die nur zu 50% erreicht wurden.
- Regelmäßig überprüfen: Mit den Key Results platzieren wir Wetten, von denen wir glauben, dass sie bei der Erreichung des Objectives relevant sind. Nur wer regelmäßig überprüft, kann mitten im Quartal rechtzeitig gegensteuern, wenn eine dieser Wetten nicht aufgeht.
- Kontinuierlich lernen: Mit jedem Quartal lernen wir, was gut funktioniert und was nicht. Diese Learnings sollten unbedingt in Reviews & Retrospektiven herausgearbeitet werden, um im nächsten Quartal noch bessere Vorhersagen zu treffen und noch konsequenter umsetzen zu können.
Bei Unsicherheiten im Umgang mit OKRs können Coaches oder Unternehmensberater:inenn helfen. Diese können dabei unterstützen einen Plan zu entwickeln, der passend zum jeweiligen Team und der Organisation ist. Gerne helfen wir dir bei den entsprechenden Schritten. Persönlich oder in einem unserer OKR Kurse: