Schriftmarke der Nerd Reoublic. Die Beratung für New Work und Agilität.
Ein Mann im Anzug sitzt auf einem Thron.

4. Dezember 2023

Agilität

Ritter der Fokusnuss

Schwerpunktthema Neue Narrative: Fokus. Wir sind Ausgabenpartner! Mit diesem kleinen Spiel wirst du erkennen, warum es wichtig ist, den Fokus zu halten.

Lesezeit:

Inhalt

Neue Narrative: Themenschwerpunkt Fokus

Neues narratives Logo auf weißem Hintergrund.

Es ist soweit: die Katze ist aus dem Sack. Das Thema in der Dezemberausgabe der Neuen Narrative lautet „Fokus.“ Diese Ausgabe ist für uns besonders spannend, da wir dieses Mal als Ausgabenpartner dabei sind (*freu*). Wir haben uns in unserer Vorbereitung gefragt: „Fokus – was wollen wir noch zusätzlich an dich weitergeben?“ Wir haben in unseren Köpfen gekramt und ZACK, eine Idee rausgezogen! Unser Spiel „Ritter der Fokusnuss“ – und genau das möchten wir dir jetzt vorstellen.

Viel Spaß dabei!

P.S.: Hier geht es direkt zu den Ausgaben der Neuen Narrative

Ein Spiel für die Selbstanwendung und deine Organisation

Wir leben in einer Zeit voller Ablenkungen. Das begegnet uns auf Unternehmenseben, wie auch auf persönlicher. Ein call hier, ein Projekt dort und noch ein Projekt und nochmal eins – allesamt als dringend erachtet. Zeitgleich fliegen wir hin und her und versuchen unseren Rollen gerecht zu werden.

Laudatio bekommen jene, die es schaffen, möglichst viele Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Vielleicht erinnerst du dich noch an die Assessment-Center-Übungen der vergangenen Jahre und insbesondere an die Postkorb-Übung. Du sitzt am Schreibtisch und hast einen Postkorb. Hier trudeln langsam und dann immer schneller, Aufgaben ein: Wäsche waschen, Kind zur Kita, Rede Chef vorbereiten, Mittagessen kochen, Herr Müller anrufen und Frau Meyer die Zahlen schicken. Das Ziel bestand darin, herauszufinden, wie viele Bälle unter Stress jongliert werden und wie gut und effektiv, die Aufgaben organisiert werden können.

Aus Lean-Perspektive ist dies ehrlicherweise wenig sinnvoll, da dadurch erhebliche Task-Switching-Costs produziert werden. Konzentriert werden sollte sich lieber auf wenige Dinge und diese nacheinander abzuarbeiten.

Um das zu unterstreichen, möchten wir dir hier unser Spiel „Ritter der Fokusnuss“, vorstellen. „Unser“ ist in Klammern zu setzen. Vor ein paar Jahren hatten wir selbst die Gelegenheit, dies im Rahmen eines Workshops kennenzulernen und zu erleben und tragen es seither mit uns.
Du kannst das Spiel alleine für dich durchführen, es funktioniert aber auch super in deinem Team und in deiner Organisation. Hiermit reichen wir es weiter wie ein gutes Buch.

Vorbereitung

Bei dem Spiel gibt es zwei Runden. Hierzu brauchst du ein Blatt Papier und nutzt Vorder- und Rückseite oder du nimmst zwei unterschiedliche Blätter. Wichtig ist, dass du in Runde zwei nicht auf das Blatt von Runde eins spicken kannst. Lege dir neben einem Stift zusätzlich noch eine Stoppuhr bzw. dein Handy bereit. 

Bitte male zweimal die folgende Tabelle (braucht nicht schön zu sein) auf dein Papier.

Template für das Spiel Ritter der Fokusnuss

Runde 1

Mit der Stoppuhr in der Hand startest du Runde eins und beginnst die Zeit zu stoppen. 

Bitte geh nun Spalte für Spalte durch und fülle diese so schnell du kannst aus. In Spalte eins schreibst du von oben nach unten nach alphabetischer Reihenfolge, die Buchstaben A bis J runter. Unten angekommen gehst du auf die nächste Spalte und schreibst die Zahlen von 1 bis 10 runter. Unten angekommen gehst du auf die nächste Spalte und schreibst die Buchstaben jetzt in umgekehrter Reihung von J bis A auf, das Gleiche machst du auch in der nächsten Spalte von 10-1. In der letzten Spalte schreibst du die Buchstaben „Republico!“ nacheinander runter. 

Ganz am Ende  stoppst du die Zeit und schreibst sie dir auf das Blatt. Bitte denke an: „Built in Quality“. Wir wollen unsere Kund:innen glücklich machen. Natürlich ist schnell toll, noch toller ist allerdings fehlerfrei. 

Schematisch sollte das Ganze etwa so aussehen: 

Ein Arbeitsblatt mit den Wörtern a, b, c, d, e, f, j, k,.

Runde 2

Dreh als Erstes dein Blatt um oder entferne es aus deiner Sichtweite. In der zweiten Runde gehen wir jetzt nicht Spalte für Spalte durch, sondern Zeile für Zeile. Deine erste Zeile lautet damit A-1-J-10-R und du springst selbstständig in die nächste. Im Grunde wie eine Schreibmaschine. Das Ganze machst du wieder mit der Stoppuhr und stoppst die Zeit, wenn du unten rechts angekommen bist. 

Und ach ja: „Built in Quality“ gilt auch hier! Zügig, aber nicht auf Kosten von Qualität. Schematisch sieht das jetzt also so aus: 

Template zum Ritter der Fokusnuss

Auswertung

Jetzt ist der Moment in dem wir hoffen, dass der Aha-Effekt entstanden ist. Wir haben das Spiel in unseren Kursen aber schon x-mal durchgeführt und sind da guter Dinge. Nimm dir einen Moment und denke über das Ergebnis nach. Warum ist es in Runde eins so schnell gelaufen und Runde zwei nicht? Warum war Qualität vielleicht eine größere Herausforderung in Runde zwei? Kannst du das Ganze auf dein Arbeitsumfeld transferieren? Deinen Arbeitstag?

Für dein Seelenheil hier mal ein kleines Benchmarking. In Runde eins liegen viele bei ca. 30-35 Sekunden. Der Rekord war in einem Kurs bei 17 Sekunden. In Runde zwei liegt die Zeit meist so bei etwa 1:35 Minuten. Der Splitt ist hier natürlich größer und geht in der Regel von 1:15-1:50 Minuten.

Dahinter stecken insbesondere die bereits angesprochenen Tast-Switching-Costs. Es kostet uns unheimlich Energie, zwischen Aufgaben hin und her zu gehen. Selbiges gilt auch für Unternehmen. Oft fehlt hier der Fokus und es fühlt sich so an, als ob wir alles gleichzeitig machen müssen und wollen. Im Kanban System gibt es den wunderbaren Satz: „Start finishing, stop starting“. Methodisch würde man zum Beispiel in einer Organisation Limitierungen schaffen, für die Anzahl an Arbeiten, die parallel gemacht werden dürfen.

Auch eine spannende Beobachtung: wir liefern ja in beiden Runden das gleiche Produkt. Beide Male bekommt ein:eine Kunde:Kundin von uns einen Zettel, mit ausgefüllten Zahlen und Buchstaben. Wir sind in Runde eins aber erheblich schneller. Nicht weil wir Bonuszahlungen bekommen oder jemand die Peitsche schwingt. Wir sind schneller, alleine weil wir Fokus halten und die Arbeit anders durchführen.

Frei nach dem Motto: „Work smarter, not harder!“

Wenn du Lust auf weitere Aha-Spiele dieser Art hast, empfehlen wir dir zum Beispiel unseren Agile Warm-Up Kurs. In dem kurzweiligen Ein-Tages-Kurs zeigen wir spielerisch auf, was Agilität eigentlich will und warum sie so Spaß machen kann: